„Schon seit Jahren steht das Segment nachhaltiger Neuwaren im Handel im Fokus. Gerade in Zeiten hoher Inflation wird für viele aber auch der Kauf und die Nutzung gebrauchter, reparierter oder geliehener Waren immer interessanter“, so HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Wesentliche Treiber der Entwicklung hin zu gebrauchten Waren sind finanzielle Gründe, der Umweltschutz und auch der Wunsch nach einem individuellen, nachhaltigen Lebensstil. In Folge der steigenden Nachfrage nimmt die wirtschaftliche Bedeutung entsprechender Angebote deutlich zu. Besonders wachstumsstark ist das Marktsegment Secondhand. Immerhin 51 Prozent der Konsumenten kaufen Secondhand, 60 Prozent haben bereits in 2022 mehr Secondhand als früher gekauft, 49 Prozent planen für das laufende Jahr 2023 Mehrkäufe bei Gebrauchtwaren.
Dementsprechend positiv fällt die HDE-Prognose für den Secondhand Markt in diesem Jahr aus: Der Handelsverband rechnet für diesen Bereich für 2023 mit einem Wachstum um acht Prozent auf dann rund 15 Milliarden Euro. Das entspricht gut zwei Prozent des gesamten Umsatzvolumens im Einzelhandel. Treiber in diesem Marktsegment sind die Onlineangebote. Aber auch der überwiegend stationäre Branchenfachhandel ist hier aktiv. Die Kundinnen und Kunden greifen bei Secondhand vor allem bei Fashion und Accessoires (65%), Spielwaren (48%) oder Elektronikprodukten (37%) zu.
Neben gebrauchten Waren spielen auch Reparaturangebote eine immer größere Rolle. Hierfür geben die Verbraucher jährlich 3,7 Milliarden Euro aus. Neben den Spezialisten aus dem Handwerksbereich ist der Fachhandel die beliebteste Anlaufstelle für Reparaturen.
Genth: „Dem Einzelhandel kommt an der Schnittstelle zwischen Herstellern und Endverbraucher eine besondere Rolle zu. Durch seine Sortimentsgestaltung und Transparenz über die Lieferkette stellt sich der Einzelhandel den Kundenwünschen nach ökologischem, verantwortlichem und bezahlbarem Konsum und sorgt für die flächendeckende Verfügbarkeit der entsprechenden Waren.“