Infos zum Thema auf einen Blick:
Der Fachkräftemangel ist auch im Handel eine große Herausforderung, deshalb ist es umso wichtiger, Mitarbeitende an das Unternehmen zu binden. Weiterbildungen bieten Unternehmen die Möglichkeit, Fähigkeiten und Kenntnisse ihrer Mitarbeitenden auszubauen. Die Weiterbildungsprozesse sollten sich sowohl inhaltlich als auch methodisch an die neuen, veränderten Anforderungen und Kompetenzen anpassen. Das Lernen direkt am Arbeitsprozess (Learning on the Job) wird in diesem Zuge immer wichtiger. Genauso wie „Learning by Doing“, das direkte Anwenden des Gelernten in der Praxis.
Zur Vermittlung von Kompetenzen wird immer wichtiger wo und
wie gelernt wird. Dabei gibt es zum einen „Klassische Weiterbildungen.“ Hierzu
zählen Fortbildungsmaßnahmen, die in Seminaren oder Workshops stattfinden und in
der Regel an einem bestimmten Ort und zu einer bestimmten Uhrzeit durchgeführt
werden. Somit sind sie örtlich und zeitlich gebunden. Dabei verlagert sich der
Lernort immer häufiger ins Digitale und es gibt immer mehr E-Learning Formate.
Der Vorteil von E-Learning-Maßnahmen besteht darin, dass Teilnehmende von
überall aus auf die Kurse zugreifen können. So kann ein kompaktes Modul zum
Beispiel direkt zu Arbeitsbeginn oder in der Mittagspause absolviert werden. Zudem
fallen hier auch Anfahrtszeiten weg. Die Integration von Lernmanagementsystemen
und Lernplattformen in Unternehmen oder die Einführung von digitalen
Wissensdatenbanken und Onlinedokumentationssystemen stärken zudem den
übergreifenden Wissens- und Lerntransfer unter den Mitarbeitenden.
Beim E-Learning unterscheidet man zwischen dem synchronen und asynchronen E-Learning. Synchrones E-Learning bezieht sich auf eine Art von Online-Lernen, bei der Lehrkräfte und Lernende gleichzeitig und in Echtzeit miteinander interagieren. Dies kann über virtuelle Klassenzimmer, Video- oder Webkonferenzen, Online-Chatrooms oder andere gemeinsame Online-Tools geschehen.
Asynchrones E-Learning hingegen bezieht sich auf eine Art von Online-Lernen, bei der Lehrmaterialien und Lernressourcen jederzeit und von überall aus abgerufen werden können. Die Lernenden haben die Möglichkeit in ihrem eigenen Tempo zu lernen und die Materialien auf ihre Bedürfnisse abzustimmen. Dies kann über E-Learning-Plattformen, Videos, Podcasts, Online-Lernmodule, E-Books oder andere Selbstlernressourcen erfolgen. Beim asynchronen E-Learning ist Selbstorganisation der Teilnehmenden gefragt, da sie zum Beispiel die Medien und Tools zur Verfügung gestellt bekommen und den Lernprozess eigenständig strukturieren müssen. Dies bietet mehr Flexibilität.
Die freie Wahl in Lernplanung, Lerntätigkeit, Lernkontrolle und Lernkooperation fördert gleichzeitig die Selbst-, Methoden- und Medienkompetenz. Um unerfahrene Teilnehmende an selbstorganisierte Lernformen heranzuführen, eignen sich Einführungskurse, in denen sie Strategien, Techniken und Methoden zur Selbstkontrolle und -reflexion an die Hand bekommen.
Insgesamt gibt es einige Möglichkeiten, die Unternehmen dabei helfen, Mitarbeiterbindung durch Weiterbildungsmaßnahmen zu fördern. Für welches Weiterbildungsformat Sie sich in Ihrem Unternehmen entscheiden, hängt davon ab, in welchem Bereich Ihre Angestellten Wissen und Kompetenzen erlangen sollen.
Entscheidungshilfe: Nicht für alle Menschen sind digitale Lehrgänge das richtige Format. Nutzen Sie daher die Vielfallt der Möglichkeiten sich fortzubilden. Wer seinen Mitarbeitenden frei zwischen bestimmten Fortbildungen wählen lässt, baut von Beginn an Schranken ab. Unser Tipp lautet daher: Wählen Sie mehrere Fortbildungen, die Ihren Handelsbetrieb ergänzen können und fragen Ihr Personal, was Sie davon am Liebsten machen würden. Geben Sie den Menschen auch Spielraum dafür, selbstständig Fortbildungen vorzuschlagen. Unter Umständen profitieren Sie somit doppelt und lernen neue “Schwachstellen” “des Unternehmens kennen..
Es gibt viele Gründe, die dafür sprechen,
Weiterbildungsmaßnahmen für Mitarbeitende im Unternehmen anzubieten. Dabei
sollten Sie sich als Arbeitgeberin oder Arbeitgeber grundsätzlich die Frage
stellen, welche Bereiche für die Weiterentwicklung oder Zukunftsfähigkeit des
Unternehmens wichtig sind. Welche Fähigkeiten und Kompetenzen bringen meine
Mitarbeitenden mit und wo macht es Sinn, Bereiche für die Beständigkeit und
Entwicklung des Unternehmens zu erweitern?
Durch Weiterbildungsmaßnahmen können Mitarbeitende ihre Fähigkeiten und Kenntnisse verbessern und sich auf die Anforderungen ihrer Arbeit vorbereiten. Dies führt oft zu einer höheren Leistungsbereitschaft und Produktivität am Arbeitsplatz. Allein die Möglichkeit zur Weiterbildung führt bereits dazu, dass Mitarbeitende sich in ihrem Job oft wohler und geschätzt fühlen. Es zeigt ihnen, dass der Arbeitgeber oder die Arbeitgeberin bereit ist in ihre Weiterentwicklung zu investieren. Dies kann zu einer höheren Motivation, Mitarbeiterzufriedenheit und -bindung führen.
Zudem werden Arbeitgebende, die ihren Mitarbeitenden die Möglichkeiten geben sich weiterzuentwickeln, oftmals als attraktiver am Markt wahrgenommen. Unternehmen steigern auch die Wettbewerbsfähigkeit, da Angestellte, die sich weiterbilden, auf dem neusten Wissensstand sind und effektiver auf Veränderungen reagieren können. Dies kann einen Vorsprung gegenüber der Konkurrenz schaffen. Mitarbeitende, die regelmäßig geschult werden, sind in der Regel offener für neue Ideen und Ansätze und können so dazu beitragen, dass das Unternehmen innovativer wird. Durch die Investition in Weiterbildungsmaßnahmen können möglicherweise auch kostspielige Rekrutierungsprozesse und Zeit vermieden werden. Mitarbeitende, die das Unternehmen bereits kennen, können so auf neue Rollen und Verantwortlichkeiten vorbereitet werden, anstatt viel Zeit in die komplette Einarbeitung von neuen Beschäftigten aufzuwenden.
Insgesamt werden Weiterbildungsmaßnahmen dazu beitragen, dass Mitarbeitende ihr Potenzial voll ausschöpfen und das Unternehmen erfolgreicher machen.